Krieg, Gewalt, Tod auf der einen – Liebe, Zärtlichkeit, Erotik auf der anderen Seite: Das sind Pole menschlichen Lebens, die sich auch in meinen Bildern gegenüber stehen. Beiden Themen nähere ich mich zunächst auf ähnliche malerische Weise: die in Öl auf Schichtholzplatten gemalten Bilder beraube ich mittels Stechbeitel und Hammer ihres Bildpersonals. So entstehen an Stelle der Menschen abstrakte Flächen mit ganz unterschiedlicher Wirkung: Auf den Kriegsbildern werden Opfer und Täter, Soldaten und Tote, Kriege und Epochen nicht mehr ohne weiteres identifizierbar, das Grauen der Kriegsbilder wird ein Allgemeines und Ewig-Währendes. Gleichzeitig bietet auf der anderen Seite die Abstraktion der Frauenkörper eine Projektionsfläche für eigene Erinnerungen, Fantasien und Begehrlichkeiten des Betrachters. Obwohl – oder vielleicht gerade weil die Themen kaum gegensätzlicher sein können, zeigen meine Bilder, dass in beiden Themen eine in dieser Kombination erschreckende Ästhetik stecken kann.